Infos Tollensesee
- See bei Neubrandenburg
- See Mecklenburgische Seenplatte
- Fläche: 17,9 km²
- Länge: 10,3 km
- Maximale Tiefe: 45,6 m
See in der Mecklenburgischen Seenplatte
Tollensesee
Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern
Der Tollensesee liegt vor der Haustür der Stadt Neubrandenburg. Gemeinsam mit seinem kleineren Nachbarsee Lieps verfügt er über eine Handvoll Badestellen mit meist überzeugender Wasserqualität. Doch auch jenseits des Wassersports birgt das Gewässer Faszinierendes: Denn sowohl die natürliche als auch die künstlich angelegte Insel bieten interessante Einblicke in die Geschichte. Zunächst die messbaren Eckdaten: Der Tollensesee ist knapp achtzehn Quadratkilometer groß und im Durchschnitt um die achtzehn Meter tief. Seine größte Tiefe wurde lange mit etwas über dreißig Metern angegeben. Als Zweifel daran auftauchten, maß man nach – und siehe da: An der tiefsten Stelle unweit des Ufers des Ortes Klein Nemerow ermittelte man eine Tiefe von über fünfundvierzig Metern.
Dieser Punkt liegt unter dem Meeresspiegel, weshalb der Tollensesee auch zu den sogenannten kryptodepressiven Seen gehört. Geologisch bildet er einen Teil eines Tunnelgrabens, wo vor vielen Tausenden von Jahren durch Gletscher-Schmelzwasser eine Rinne in der Landschaft entstanden ist. Geografisch liegt das Gewässer im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte zwischen der Stadt Neubrandenburg im Norden und dem kleinen Nachbarsee Lieps im Süden. Wie der Name schon sagt, befindet sich der Tollensesee im Verlauf des Flüsschens Tollense. Seine Zuflüsse sind der Teil der Tollense, der als Liepskanal vom Lieps herführt, und der Nonnenbach. Ebenfalls über die Tollense fließt er ab. Mit Booten gelangt man dann Richtung Peene und danach Richtung Ostsee. Die beiden Arme des Flusses, die aus der Stadt herausführen, vereinigen sich rund anderthalb Kilometer später wieder zu einem Flusslauf. Unweit des Ufers des Tollensesees findet man neben der Stadt Neubrandenburg die Ortschaften Broda, Klein Nemerow, Alt Rehse und Wustrow. Ein wenig weiter weg liegen unter anderem Wulkenzin, Groß Nemerow und Penzlin. Eine interessante Geschichte haben vor allem Alt Rehse und die beiden Inseln zu bieten. In Alt Rehse, einem nationalsozialistischen Musterdorf, befand sich in den 1940-er Jahren die Führerschule der Deutschen Ärzteschaft. Auf der Fischerinsel, die die Natur unweit Wustrows geschaffen hat und die zum Naturschutzgebiet Nonnenhof gehört, fand man bei Ausgrabungen Holzgegenstände, die man den Slawen zuordnete.
Die „Trümmerinsel“ vor Neubrandenburg wurde von Zwangsarbeitern künstlich angelegt und beheimatete in den 1940-er Jahren eine Torpedoversuchsanstalt der Kriegsmarine. Als absehbar war, dass der Krieg verloren gehen würde, flutete man den unterirdischen Teil und sprengte später das meiste, was an der Oberfläche noch zu sehen war. Heute ist die Insel pflanzenüberwuchert. Was es um den See an kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten zu entdecken gibt, ist auch über einen Radweg erkundbar. Dieser ist gut ausgebaut und führt auf rund fünfunddreißig Kilometern um Tollensesee und Lieps herum. Er erreicht unter anderem Alt Rehse und den Aussichtspunkt Belvedere. Natürlich kann man den See auch vom Wasser aus kennenlernen. Dazu bietet sich eine Fahrt mit den Motorschiffen an, die hier nach Linienplan und im Ausflugsmodus verkehren. Wassersport im engeren Sinne wird selbstverständlich auch am Tollensesee großgeschrieben. Grundsätzlich befinden sich im nördlichen Bereich, also bei Neubrandenburg, einige größere Strandbäder und Wassersportzentren mit Jachthäfen, Segel-, Ruder- und Kanuvereinen. Die Strände Richtung Süden sind eher kleiner und naturbelassener. Zu den großen Stränden zählt der in Broda am Nordwestufer, der am Gätenbach am Nordufer und das „Augustabad“ am Nordostufer, die beiden letzteren liegen in Neubrandenburg. Die meisten Badestellen verfügen über eine ausgezeichnete Wasserqualität. Das „Augustabad“ beispielsweise ist eine bewachte Badestelle mit feinem Sand und einer gepflegten Wiese. Die Gätenbach-Badestelle nennt ebenfalls eine gepflegte Rasenfläche ihr Eigen, die von Bäumen beschattet wird. Auch Alt Rehse und der Campingplatz am Westufer verfügen über Badestellen mit einem Rasen, der gut in Schuss ist.
Bei Wustrow am Südufer lockt noch eine Stelle mit feinem Sand und einer gepflegten Wiese. Gegenüber in Klein Nemerow findet der Bade- oder Schwimmlustige eine Badestelle mit ordentlichem Rasen, wo Bäume für Schatten sorgen. Hier gilt jedoch der Uferbereich als recht steinig. Der Vollständigkeit halber erwähnen sollte man noch eine Badestelle am kleinen Nachbarsee Lieps, bei dem Ort Prillwitz. Hier liegt eine naturbelassene Wiese mit Baumbestand. Das Wasser weist eine gute Qualität auf, eine geringe Sichttiefe mag in den Augen mancher Badefreunde das nasse Vergnügen ein wenig beeinträchtigen.
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