Schaalsee

See zwischen Mecklenburg-Vorpommern & Schleswig-Holstein

Der Schaalsee an der Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein besteht aus neun kleineren Seen und ist der tiefste Klarwassersee Deutschlands. Seine Geschichte ist stark mit der der deutschen Teilung verbunden.

Im Schnitt ist der Schaalsee rund 17 Meter tief. Doch an seiner tiefsten Stelle könnte man 72 Meter tauchen. Mit seinen 72 Meter Tiefe gilt der Schaalsee als tiefster Klarwassersee Deutschlands und wurde als „Lebendigster See“ des Jahres 2019 gekürt. Auf der Liste der tiefsten deutschen Seen sidn der Bodensee, der Walchensee und der Starnberger See auf den ersten drei Plätzen. Der Schaalsee ist auf Platz 7.  Wenn man nur die Klarwasserseen betrachtet, ist er sogar der tiefste überhaupt. Doch das ist nicht seine einzige Besonderheit: Denn der Schaalsee besteht aus neun Teilgewässern: Dutzower See, Bernstorfer Binnensee und Niendorfer Binnensee im Norden, Priestersee und Seedorfer Küchensee im Westen und Lassahner See, Borgsee, Techiner See und Kirchensee im Süden. Damit verfügt der reichlich 23 Quadratkilometer große See über eine gegliederte Form.

Im Schaalsee befinden sich mehrere Inseln und Halbinseln, von denen die Halbinsel Kampenwerder am größten ist. Unter den Inseln ist besonders die Stintenberginsel zu nennen, die heutzutage mit Dämmen mit dem Festland verbunden ist. Sie ist bewohnt. Auf ihr sind unter anderem ein beeindruckendes Herrenhaus und ein Gut zu finden. Als Beispiel für unbewohnte Inseln im Schaalsee kann die Rethwiese genannt werden.

Das Gewässer an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist auch mit anderen Seen verbunden. Über den Phulsee, den Pipersee, den Salemer See und den zwischen 1923 und 1924 gebauten Schaalsee-Kanal erreicht man von ihm aus den Großen Küchensee, einen Teilsee des Ratzeburger Sees. Am Ende des Kanals steht das Wasserkraftwerk Farchau. Als Zufluss des Schaalsees wird der Bek bezeichnet, als Abfluss die Schaale, die ihn bei Zarrentin verlässt und später in die Sude mündet, die sich wiederum danach in die Elbe ergießt.

Der Schaalsee liegt im gleichnamigen Biosphärenreservat. Dort kann man wandern oder Exkursionen gemeinsam mit Rangern unternehmen. Bei Groß Zecher gibt es einen Campingplatz. Angeln ist möglich. Der See bietet eine vielfältige Fauna an Raub- und Friedfischen. Da das Ostufer bis 1989 DDR-Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze war, hat sich dort eine besondere Naturlandschaft erhalten. Einige Orte waren durch die Grenze zweigeteilt, andere wurden damals zwangsumgesiedelt.

Größere oder auch kleinere Städte sucht man am Ufer des Schaalsees vergebens. Der größte Ort ist Zarrentin am Südufer. Von der Ortschaft Dargow am Nordufer aus kann einen schönen Blick über den See genießen, wenn man auf den hölzernen Aussichtsturm steigt, der 2001 dort gebaut wurde.

Badestellen gibt es bei Zarrentin, Techin, Lassahn, Groß Thurow und Dutzow. Die Badestelle bei Zarrentin ist besonders gut ausgebaut – es handelt sich hier um ein Strandbad mit sanitären Einrichtungen, einem schönen Kinderspielplatz und einem kleinen Imbissrestaurant. Man hat von dort einen attraktiven Blick auf den See. Die Wasserqualität ist ausgezeichnet, ebenso wie die von Dutzow. Dort findet man an einer naturnahen Badestelle mit einer gepflegten Liegewiese sehr klares Nass vor.