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Bootsführerschein – die passende Fahrerlaubnis für die Müritz
Bootsfahrerlaubnis in der Mecklenburgischen Seenplatte
Die Müritz ist nicht nur bei Schwimmern beliebt, sondern eignet sich auch hervorragend für eine Bootstour. Allerdings ist dafür in vielen Fällen ein entsprechender Führerschein für Binnengewässer erforderlich. Wer möchte, kann gemeinsam mit dem Sportbootführerschein Binnen sich auch direkt eine Fahrerlaubnis für das Fahren auf dem Meer einholen.
Ist immer ein Bootsführerschein notwendig?
Für eine kleine Bootstour an einem Sonntagnachmittag muss nicht unbedingt ein Bootsführerschein gemacht werden. Kleinere Boote mit einer Länge bis 15 Meter und einer Höchstgeschwindigkeit von 12 Kilometern pro Stunde dürfen ohne Bootsführerschein auf der Müritz betrieben werden. Dazu gehören zum Beispiel kleine Motorjachten und Hausboote. Allerdings erfolgt vorher eine ausführliche Einweisung. Darüber hinaus wird ein Charterschein ausgestellt. Auf diesem ist genau festgelegt, wie lang er gültig ist und in welchem Revier er genutzt werden kann. Mit einem richtigen Bootsführerschein ist er folglich nicht zu vergleichen.
Wann ein Führerschein vorgewiesen werden muss
Wer Sportboote mit 15 PS und mehr betreiben möchte, benötigt jedoch eine Fahrerlaubnis. Da die Müritz Teil einer Seenplatte und somit ein Binnengewässer ist, genügt für Boote bis zu einer Länge von 20 Metern ein Sportbootführerschein Binnen (SBF-Binnen). Allerdings ist zu beachten, dass in manchen Gewässern Sonderregelungen gelten. Auf dem Rhein ist beispielsweise bereits ab einer Bootslänge von 15 Metern und einer Leistung von 5 PS ein SBF-Binnen erforderlich. Andernorts kann es sein, dass die Regeln deutlich lockerer sind und auch Boote mit mehr als 15 PS ohne Führerschein betrieben werden können. Wassersportenthusiasten und Bootsliebhaber sollten sich also immer mit den individuellen Regelungen vor Ort auseinandersetzen.
Diese Vorschriften gelten für Segelboote
Auch reine Segelboote dürfen auf zahlreichen deutschen Gewässern ohne Führerschein genutzt werden. Anders sieht es allerdings aus, wenn sie einen Motor mit mindestens 15 PS besitzen. Dann muss ein Bootsführerschein vorgewiesen werden. Wer auf der Müritz unterwegs ist, benötigt in diesem Fall einen Sportbootführerschein Binnen (SBF-Binnen). Wer hingegen im Meer segeln möchte, muss den Sportbootführerschein See (SBF-See) erwerben.
Mit Motorbooten auf dem Meer fahren
Bootsliebhaber, die nicht nur auf der Müritz, sondern auch auf dem Meer mit dem Motorboot ihre Runden ziehen möchten, sollten sich zusätzlich zum SBF-Binnen auch den SBF-See zulegen. Gegebenenfalls können die Prüfungen kombiniert werden. Üblicherweise muss für beide Führerscheine ein separater Theorietest abgelegt werden. Allerdings kann die Praxisprüfung für den SBF-Binnen entfallen, wenn die Prüfung für den SBF-See erfolgreich bestanden wurde.
Wie macht man einen Bootsführerschein?
Wer einen Sportbootführerschein Binnen machen möchte, kann das an einer der Bootsfahrtschulen an der Mecklenburgischen Seenplatte tun. Darüber hinaus ist es natürlich möglich, die Fahrerlaubnis an einem anderen Standort zu erwerben. Wer sich für die Ausbildung und die Prüfungen anmelden möchte, muss die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Mindestalter von 16 Jahren für Motorboote und 14 Jahren für Segelboote
- Minderjährige benötigen eine Einverständniserklärung der Eltern
- Zeugnis über die medizinische Tauglichkeit
- bestandener Sehtest
- Zuverlässigkeitsnachweis: Vorlage eines Kfz-Führerscheins oder eines Führungszeugnisses (gilt für Personen ab 18 Jahren)
Die Führerscheinanwärter nehmen zunächst an einem Lehrgang teil und werden in die theoretischen und praktischen Grundlagen der Binnenschifffahrt eingeführt. Dazu gehören wichtige Pflichtmanöver wie das Ablegen, das Anlegen oder das Wenden auf engem Raum. Nach einer ausgiebigen Ausbildung können die theoretische und die praktische Prüfung abgelegt werden. Bei erfolgreichem Bestehen erhält der Prüfling seinen Bootsführerschein ausgehändigt. Wer möchte, kann sich auch online auf den theoretischen Teil vorbereiten und sich für diesen Part des Bootsführerscheins den Besuch in einer Bootsfahrtschule sparen. Die Prüfung muss allerdings trotzdem persönlich abgelegt werden.
Wie lange dauert der Bootsführerschein?
Das hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art des Führerscheins, vom eigenen Lerntempo und von der verfügbaren Freizeit ab. Für den SBF-Binnen müssen circa sechs Stunden zum Lernen eingeplant werden. Wer den SBF-See machen möchte, muss aber etwa doppelt so viel lernen. Darüber hinaus müssen praktische Fahrstunden absolviert werden. Für den SBF-See brauchen die Schüler üblicherweise drei bis vier Wochen. Wer sich extra freinimmt und intensiv lernt, kann es auch in zwei Wochen schaffen. Etwas weniger Zeit wird für den SBF-Binnen benötigt. Er lässt sich im Rahmen eines Intensiv-Kurses in wenigen Tagen erwerben. Üblicherweise werden die Stunden aber auf zwei oder drei Wochenenden verteilt.
Wie viel kostet ein Bootsführerschein?
Die Preise für den Bootsführerschein können je nach Schule variieren. Außerdem kommt es darauf an, ob sich der Schüler selbstständig auf die Theorieprüfung vorbereitet oder ob er auch dafür eine Schule besucht. Die Kosten werden sich vermutlich irgendwo zwischen 350 und 1.000 Euro bewegen. Dabei ist zu bedenken, dass neben wichtigen Posten wie der Zulassungs- und der Prüfungsgebühr sowie den Kosten für die Ausbildung und für das Lehrmaterial weitere Ausgaben für ein ärztliches Attest (circa 40 Euro) und für das Navigationsbesteck (circa 40 bis 70 Euro) anfallen.