Schwimmnews - Aktuelles aus dem Schwimmsport
Tipps zur Wassergewöhnung
Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen
Bevor Kinder das nasse Element erkunden und Schwimmen lernen, sollte die sensible Wassergewöhnung im Vordergrund stehen. Kleinkinder sollen immer angstfrei und spielerisch an das Wasser herangeführt werden. Ängste vor dem Wasser überwinden, Vertrauen in das eigene Können zu stärken und grundlegende Fähigkeiten im Wasser zu entwickeln, sind die Grundelemente der Wassergewöhnung. Während in einigen Ländern, beispielsweise den Vereinigten Staaten, die Schocktherapie als pädagogische Prinzip für Wassergewöhnung und Schwimmkurse fokussiert wird, lehnen die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuz (DRK) diese brutale und angsteinflößende Methode ab.
Hier wird durch Schwimmtrainerinnen und Schwimmlehrer das sanfte Heranführen an das Wasser bevorzugt und Kinder spielerisch und sehr individuell an das Wasser herangeführt. So beinhaltet die Wassergewöhnung das Eintauchen ins Wasser, das Erlernen grundlegender Bewegungen wie Paddeln und Treten, das Atemübungen im Wasser und das allmähliche Steigern der Wasserkompetenz. So kommen schrittweise das Tauchen mit offenen Augen und das Treiben im Wasser mittels „Seestern“ hinzu. Die Wassergewöhnung sollten prinzipiell unter der Aufsicht eines qualifizierten Schwimmlehrers oder Trainers mit Zusatzqualifikation Wassergewöhnung durchgeführt werden. Nur so kann die Wassergewöhnung als Grundstein für folgende Schwimmkurse und die ersten erfolgreichen Schwimmprüfungen gesehen werden. Umso wichtiger ist es, frühzeitig mit der Wassergewöhnung zu beginnen und die Angst vor dem Wasser gegen Vertrauen und Kompetenz im Wasser zu tauschen.
Mögliche Übungen zur Wassergewöhnung für Kinder:
- Blubbern in einer Wasserschüssel – klein anfangen langsam steigern. Zum Start können Wasserblasen in einer mit Wasser gefüllten Schüssel gepustet werden.
- Armkreisen im Wasser – das Kind steht im hüfttiefen Wasser und kreist die Arme. So werden Wassertropfen in die Luft gewirbelt und prasselt selbst dosiert auf das Gesicht des Kindes.
- Durch Wasser rennen – die Teilnehmer rennen schnell durch das knöcheltiefe Wasser und erzeugen so Wasserspritzer.
- Wellen am Beckenrand erzeugen – Kinder halten sich am Beckenrand des Schwimmbades fest und stehen auf einer Stufe. Durch Vor- und Rückbewegungen werden Wellen erzeugt, das viel Spaß und Selbstvertrauen bringt. Diese Übung kann auch in Gruppen absolviert werden.
- Füße greifen im Wasser – auch hier steht das Kind im hüfttiefen Wasser und versucht mit der linken Hand den rechten Fuß zu berühren und anschließend mit der rechten Hand den linken Fuß zu greifen. So gelangt der Kopf unter Wasser.
- Hochstrecksprung im Wasser – die Hockstrecksprünge werden erst in trockener Umgebung ausgeführt. Im Anschluss gleichwertig im Wasser. So werden Wasserspritzer erzeugt und bestenfalls taucht das Kind mit dem Kopf unter Wasser.
- Schwimmnudel sitzen – das Sitzen oder Reiten einer Schwimmnudel (nur mit zusätzlichem Schwimmgurt und Hilfe der Trainer) können schnell Spaß im Wasser erzeugt werden.