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Warum Hafen-Wächter Chemie-Experten sein müssen
Sicherheitsrisiko an deutschen Häfen einschätzen
Gefahrguttransporte waren schon immer eine Herausforderung. Und in modernen Seehäfen ist diese Situation noch einmal um einiges brisanter. Ein Sicherheitsdienst für Rostock muss daher oft weit mehr leisten als klassische Bewachungsaufgaben. So erfordern die komplexen Anforderungen hochqualifizierte Profis, die chemisches Fachwissen mit technischer Expertise und schneller Entscheidungsfähigkeit verbinden können müssen.
In großen Häfen kommen täglich tausende Container mit gefährlichen Gütern an. Da haben wir es mit Stoffen wie ätzenden Säuren bis hin zu hochexplosiven Materialien zu tun. Jeder dieser Container birgt damit potenzielle Risiken, die nur durch professionelles Sicherheitspersonal kontrolliert werden können. Weitere Gründe, warum Sicherheitsfirmen inklusive ihrer Mitarbeiter im Wohnumfeld Chemie-Experten sein müssen, beleuchten wir in den verbleibenden Abschnitten dieses Artikels.
Komplexe Gefahrstoffklassen im Blick
Die Beherrschung der Gefahrstoffklassen bildet das Fundament der Hafensicherheit. Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen müssen in diesem Bereich die neun UN-Gefahrgutklassen binnen Sekunden erkennen und deren spezifische Risiken einschätzen können. Daher muss sich ihr jeweiliges Training besonders auf die Wechselwirkungen verschiedener Stoffe fokussieren, da im Hafen oft unterschiedliche Gefahrgüter nah beieinander gelagert werden.
Ein versierter Sicherheitsexperte muss sofort erkennen können, dass beispielsweise auslaufende Säuren der Klasse 8 in Kombination mit brennbaren Flüssigkeiten der Klasse 3 katastrophale Folgen haben können. Auch die Temperaturüberwachung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Der Grund? Viele Chemikalien ändern bei Hitze oder Kälte ihr Verhalten. Und wie stellt sich die Situation bei unbekannten Substanzen oder beschädigten Kennzeichnungen dar? Hier muss das Sicherheitspersonal anhand äußerer Merkmale und Begleitdokumente die Gefahrenpotenziale präzise einordnen können.
Blitzentscheidungen im Notfall
Wie im letzten Abschnitt gesehen, können gefährliche Substanzen blitzschnell auf katastrophale Art und Weise miteinander reagieren. Und so können im maritimen Gefahrgutbereich Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Sicherheitsexperten müssen daher bei Zwischenfällen blitzschnell die Tragweite der Situation erfassen und lebensrettende Entscheidungen treffen können.
Wie kann man unter diesen Voraussetzungen die Lage vor Ort einordnen?
Die Beurteilung fängt mit der Analyse von Windrichtung und -stärke an, um Ausbreitungsradien gefährlicher Substanzen vorhersagen zu können. Das bildet die Grundlage zur Einschätzung des Gefahrenpotentials. Darauf aufbauend legen die jeweiligen Sicherheitsmitarbeiter unmittelbar Sicherheitszonen fest und können Evakuierungsmaßnahmen koordinieren.
Die Alarmierung spezialisierter Einsatzkräfte erfolgt nach einem festgelegten Notfallprotokoll. Die Art der Gefährdung bestimmt hierbei die Auswahl. Im Ernstfall kommt dann die Werkfeuerwehr bis zum ABC-Zug zum Einsatz. Parallel dazu müssen sofort erste Eindämmungsmaßnahmen eingeleitet und spezifische Erste-Hilfe-Maßnahmen für möglicherweise kontaminierte Personen vorbereitet werden.
Digitale Überwachungssysteme beherrschen
Die digitale Überwachung von Gefahrgutcontainern erfordert fundierte technische Expertise im Umgang mit hochkomplexen Systemen. Sicherheitsfirmen arbeiten in diesem Kontext mit vernetzten Sensornetzwerken. Diese können kontinuierlich Temperatur, Druck und Gaskonzentrationen messen. Die Interpretation dieser Echtzeitdaten ermöglicht das frühzeitige Erkennen kritischer Entwicklungen, noch bevor klassische Alarmsysteme ansprechen. Des Weiteren kann hierbei intelligente Monitoring-Software Trends und Abweichungen visualisieren, sodass auch schleichende Veränderungen nicht unbemerkt bleiben.
Und was kommt in explosionsgefährdeten Bereichen zum Einsatz? Hierbei benötigt es spezielle und besonders geschützte Messgeräte. Ihre Handhabung setzt besondere Fachkenntnisse voraus. Die Integration verschiedener Sicherheitssysteme in eine zentrale Leitwarte ermöglicht dabei den Überblick über alle sicherheitsrelevanten Parameter im gesamten Hafenareal.
Internationale Vorschriften kennen
Bei größeren Häfen ist auch immer an die internationale Komponente zu denken, die sie besitzen. Daher unterliegt der maritime Gefahrguttransport einem komplexen Regelwerk internationaler Vorschriften, die sich regelmäßig aktualisieren. Ein Stichwort ist hierbei der IMDG-Code. Er bildet das Kernstück für den Seetransport gefährlicher Güter und definiert verbindliche Standards für die Kennzeichnung, Verpackung und Dokumentation.
In Häfen eingesetzte Sicherheitsfirmen und deren Mitarbeiter müssen diese Regularien nicht nur kennen, sondern auch praktisch umsetzen können. Das gilt besonders an der Schnittstelle zwischen See- und Landtransport. Hier greifen verschiedene Vorschriften ineinander - der IMDG-Code trifft hier auf die ADR-Bestimmungen des Straßentransports.
Um die Rechtssicherheit zu gewährleisten, braucht es zudem eine lückenlose Dokumentation aller Überwachungsmaßnahmen nach international gültigen Standards. Kommt es zu Verstößen gegen diese Vorschriften, müssen Sicherheitskräfte sofort einschreiten und entsprechende Maßnahmen laut der festgelegten Protokolle einleiten.
Präventives Risikomanagement
Besser als eine tatsächliche Notfallsituation ist diese erst gar nicht erst entstehen zu lassen. Damit das klappt, benötigt es ein effektives Risikomanagement im Hafenbereich. Dieses muss auf vorausschauender Gefahrenanalyse und systematischer Präventionsarbeit basieren. Hierfür müssen erfahrene Sicherheitsprofis detaillierte Gefährdungsbeurteilungen für verschiedene Szenarien erstellen und daraus maßgeschneiderte Schutzkonzepte entwickeln.
Und wie schafft man es, die gesetzlichen Mindestabstände in Lagerungszonen einzuhalten?
Hier kommt die strategische Planung von Lagerungszonen zum Zuge. Diese berücksichtigt dabei nicht nur gesetzliche Mindestabstände, sondern auch potenzielle Dominoeffekte bei Zwischenfällen. Besonders wichtig ist die enge Abstimmung mit anderen Hafendiensten wie Lotsen, Stauern und der Wasserschutzpolizei. Das reguläre Wachpersonal muss für ein gutes präventives Risikomanagement kontinuierlich in der Erkennung von Gefahrensituationen geschult und in präventive Maßnahmen eingebunden werden.